Sei Du selbst!

Es klingt so einfach und es ist doch so schwer.
Anfang Januar war ich auf einem Klassentreffen in Stuttgart. Ich hatte damals in der Schule die siebte Klasse wiederholt und es war das Klassentreffen meiner alten Klasse, in der ich von der ersten bis zur siebten Klasse war.
Ich begann damals in der Schule in der fünften Klasse mit Pantomime. Mein Lehrer Peter Makal, ein Schüler des berühmten Pantomimen Marcel Marceau. Am Ende des Schuljahrs wurde ich gefragt, ob ich mit ihm zusammen auf der Bühne in seinem Pantomimen-Theater in Stuttgart stehen möchte. Ich war begeistert. Das Makal-City-Theater war bunt, schrill und faszinierend. Ich lernte jonglieren, auf dem Einrad fahren und Artistik. Ich übte täglich und hatte viel Spaß.
Ich vergesse nie, wie ich meine Jonglier-Zubehör gekauft hatte. Es gab einen Laden in Stuttgart, der war in einem Zimmer in einer Wohnung. Dieser hatte immer nur Mittwochs von 9 Uhr bis 13 Uhr offen. Das hieß für mich, da konnte ich nur in den Ferien hin.


In der Schule gab es aber ein Problem. Pantomime und Artistik ist nicht etwas, dass der „normale“ Schüler macht. So wurde ich gehänselt und schwammen die ganze Zeit gegen den Strom. Meine Leidenschaft zum Theater, war aber so groß, dass ich das auf keinen Fall aufgeben wollte. So veränderte sich der Freundeskreis, und so veränderte sich mein Leben. In der elften Klasse beschloss, Peter Makal mit dem Unterricht an der Schule aufzuhören, und fragte mich, ob ich den Unterricht übernehmen möchte. Ich fühlte mich geehrt und zögerte keine Sekunde. Insgesamt habe ich an der Schule über zehn Jahre Pantomime und Clownerie unterrichtet. Ja und ich habe mein Studium als Clown finanziert und ich bin stolz darauf. Die Bühne gehört zu meinem Leben und wird auch immer dazugehören.
Die meisten Schüler bewunderten insgeheim, was ich mache, konnten es aber nicht zugeben und haben so lieber über mich hergezogen .
Beim Klassentreffen, dann wurde ich von mehreren früheren Schülern darauf angesprochen. Sie fanden es gut, was ich gemacht habe und wie ich es gemacht habe.
Eine andere Schülerin erzählte mir, dass sie mit dem Klavierspielen und mit dem Tanzen aufgehört hat, obwohl sie es liebte, weil das in ihrem Umfeld nicht akzeptiert wurde. Sie bereut es heute noch sehr.
Ich bereue es überhaupt nicht, dass ich es durchgezogen habe und bin stolz darauf.

Sei du selbst!
Überlege Dir: Was möchtest Du wirklich in deinem Leben erreichen? Möchtest Du das oder möchtest Du das nur, weil es andere Menschen von Dir erwarten?

Stehe zu dir und ziehe es durch!
Wenn ich heute mir die Kinder anschaue, die durch Instagram und TikTok beeinflusst werden, muss sie leider feststellen, dass viele nur so sein wollen wie andere Kinder. Ein Salvatore Dali ist bestimmt nicht so erfolgreich geworden, weil er alles so gemacht hat wie alle anderen.

Sei mutig und sei anders und verändere die Welt!

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